An die Mutter Angelika ====================== Frisch gehorcht, ihr edlen Leute auf des Barden Woerterspiel schenkt mir Euer Ohren Oeffnung da ich nun verkuenden will ist ein >frouwe< hier zugegen die der Jahre Zahl gerundet und so wird das Anniversum von mir freudig heut bekundet Holde Gattin eines Ritters dessen Kutsche viele Wege schon befuhr das ist diese Dame gerne Keuschheitsguertel braucht es nicht denn wenn sich der Tag zum Ende neiget finden sich die Eheleute alsbald in der Festung ein Angelika, "die Engelsgleiche" nennt des Volkes Mund sie auch die dem starken Ritter Pernhard ihren steten Liebreiz schenkt Fuenfzig Jahre sind vergangen seit sie das Licht der Welt erblickt hoch vom Norden kam die Kleine die noch heute maedchenhaft bestrickt Und nur wen'gen sollt's gelingen ihre Gunst sich zu erwerben erst der kecke Hans als Junker Charly fand bald als Hans im Glueck sich wieder So vermaehlten sich die beiden Hans der Junker und die Braut und im schoenen Hessenlande wurde Nachwuchs aufgebaut Das Gebluet der edlen Dame pflanzt sich in zwei Soehnen fort die als kampferprobte Recken in die Welt gezogen sind Angelika hat mittlerweile sich den Bernhard auserkorn Liebesbande, stark wie Seile beide fuehln sich neugeborn Leut, so muss ich denn noch singen von dem seltenen Geschick das ein Sohn nach Haus sich wendet und mit festgeschmueckter Ruestung seinen Weg in Hanau endet Wie ein Hafen sind die Kammern die die Frau dem Gast gewaehrt so dass dann in wohlbeschirmter Lage man Familienbande mehrt Mir ist jedoch zu Ohrn gekommen dass des Nachts in dem Gemach sich das Lager wie ein Meer bei Ebbe senkt und dem Juengling unversehens eine harte Schlafstatt schenkt Doch was soll das Lamentieren das Lob der Frau ist hier mein Dienst so lasst denn die Glaeser klingen besinnt euch zu den edlen Dingen heute ist ein Ehrentag an dem ein Barde schwelgen mag und mit tandaradei tandaradei ist nun der lobgesang vorbei